Die Vorteile der Online-Therapie-Angebote

Weniger Stress da zeitlicher Flexibilität

Der Familienalltag ist oft stressig und turbulent. Häufig sind Eltern einen Großteil der eigentlich freien Zeit damit beschäftigt, ihre Kinder zum Training zu fahren, bei Freunden abzuliefern, von der Schule abzuholen oder Termine wahrzunehmen. Online-Lerntherapie-Angebote bieten ein Stück weit Entlastung, denn speziell entwickelte, therapeutische Online-Konzepte ermöglichen die Online-Therapie ohne lange Wartezeit und Terminstress. Anstatt also mit dem Therapeuten/der Therapeutin abzuklären, welche freien Zeiten für die Förderung wahrgenommen werden können, ist das Online-Coaching für zu Hause darauf ausgelegt, zeitlich unabhängig Lernübungen zu machen. Eltern sind dadurch weniger im Termindruck und müssen nicht regelmäßig überlegen, wie sie die Stunde nutzen, bevor sie ihr Kind wieder abholen. Das wiederum ist eine doppelte Entlastung, wenn man eventuell noch weitere Kinder hat, die dann ebenfalls mit zur Therapie genommen werden müssten. Gerade wenn ein Elternteil von A nach B hetzen muss, ist das Kind, das sich eigentlich voll und ganz auf die Lerntherapie konzentrieren soll, ebenfalls völlig gestresst, gereizt oder müde, weil die Stimmung der Eltern auf sie abgefärbt hat.

Darüber hinaus bietet eine freie Zeiteinteilung die Möglichkeit, sich nicht stets auf einen festen Termin versteifen zu müssen. Anstatt also Therapiestunden absagen zu müssen, weil gerade etwas anderes dazwischen gekommen ist oder das Kind gerade noch so schön mit Freunden spielt, wird beispielsweise die Lerntherapie bei Legasthenie (LRS) einfach dann durchgeführt, wenn es passt. Allerdings setzt dieses Konzept auch voraus, dass Eltern ein Auge darauf haben, dass die wöchentlichen Lernziele erreicht werden und das im besten Fall nicht erst kurz vor knapp.

Lernen im bekannten Umfeld

Nicht allen Kindern und Jugendlichen fällt es leicht, sich in fremder Umgebung wohl zu fühlen und sich auf eine Therapie einzulassen. Durch die Möglichkeit, das LRS-Training und LRS-Förderung zu Hause durchführen zu können, wird sehr viel Druck und innere Anspannung genommen. Man befindet sich in vertrauter Umgebung, fühlt sich sicher und beschützt und hat dadurch weniger Scheu, sich auf das LRS-Online-Training und den Online-Therapeuten einzulassen. Vor allem Kindern mit Anpassungsschwierigkeiten, depressiven Verstimmungen oder Sozialphobien ist mit einem online Angebot sehr geholfen.

Darum ist eine Legasthenie-Therapie im Internet sinnvoll

Eine Lerntherapie ist grundsätzlich kein Muss, dennoch ist vielen Schülerinnen und Schülern damit geholfen, gezielt an dem zu arbeiten, was ihnen schwer fällt. Leidet beispielsweise jemand an einer Dyskalkulie oder Rechenschwäche, ist die Förderung durch eine entsprechende Therapie keine gesetzliche Vorgabe, jedoch hilft es dem Kind ungemein, die Inhalte und Sinnhaftigkeiten der Mathematik besser nachvollziehen zu können. Nicht zuletzt stärken kleine und große Lernerfolge ungemein das Selbstwertgefühl des Kindes und es findet Freude am Lernen der Themen, die ihm/ihr schwer fallen. Im besten Fall wird dank einer Lerntherapie neuer und komplexer Lernstoff nicht mehr als unüberwindbare Hürde gesehen sondern vielmehr als eine Herausforderung, die es zu meistern gilt.

Neben den Online Angeboten für Dyskalkulie ist auch eine Legasthenie-Therapie online möglich und bietet abwechslungsreiche und altersgerecht entwickelte Lerninhalte und wurde so konzipiert, dass eine sinnvolle Förderung der Lese- Rechtschreibschwäche gewährleistet ist. Kinder haben Spaß daran, am Computer zu arbeiten und begreifen schnell die Abläufe und Vorgänge der Lerntherapie. Das Onlineangebot kann in der Regel fernab der eigentlichen Therapie durchgenommen werden. Zeitliche Begrenzungen gibt es meist nicht. Es kann gelernt werden, wann, wo und wie oft es gerade passt und auch das Tempo bestimmt jede Person für sich selbst. Die einen sind schnell mit dem Stoff durch, andere brauchen länger oder lassen sich bewusst lieber etwas mehr Zeit. Da bei einer Onlinetherapie nicht nach Stunden abgerechnet wird und keine nachfolgenden Termine anstehen, kann sich jeder so viel Zeit für die Einheiten nehmen wie man möchte oder gerade braucht.

So können Eltern ihr Kind unterstützen

Ziel der Online-Lerntherapie ist, dass Kinder und Jugendliche Spaß an der Förderung und dem selbstständigen Lernen haben. Darum ist es sinnvoll, den eigenen Nachwuchs dahingehend zu motivieren, regelmäßig einige Aufgaben zu bearbeiten. Ein Kind dazu zu zwingen oder mit Konsequenzen zu drohen, wenn es gerade keine Lust auf die Förderung hat, wirkt eher kontraproduktiv. Viel schöner ist es hingegen, wenn Kinder für ihr Engagement gelobt werden und sie wissen, dass man ihre Leistung wert schätzt und anerkennt.

Bei einer Online-Lerntherapie geht es auch nicht darum, stets beste Ergebnisse zu erzielen. Vielmehr soll durch die Inhalte der Spaß am Lernen im Vordergrund stehen. Fehler und schlechtere Ergebnisse können immer mal wieder passieren und sind kein Zeugnis des Versagens, sondern zeigen auf, in welchen Bereichen einfach etwas mehr Förderung nötig ist. Das ist völlig normal und in Ordnung. Kinder und Jugendliche, die sich zu einer Online-Lerntherapie bereit erklären, sollten diese auch allein erledigen dürfen. Es bringt wenig Erfolge fernab der Lernplattform mit sich, wenn die Eltern bei der Online-Förderung daneben sitzen und helfen. Kindern vermitteln, dass man ihnen zutraut, dass sie eigenverantwortlich die Aufgaben bearbeiten, unabhängig davon, wie das Ergebnis letztlich aussieht, stärkt zudem weiterhin das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

Fernab der Plattformen kann mit den Kindern wunderbar weiter geübt werden. Bei Legasthenie beispielsweise empfiehlt es sich, regelmäßig gemeinsam zu lesen oder das Kind Dinge wie den Einkaufszettel schreiben zu lassen. Bei einer Dyskalkulie können kleine Kopfrechnungen oder Rechenspiele gemeinsam gemacht werden.

Lerntherapien sind auch eine Kostenfrage

Nicht jede Therapie wird von Krankenkassen oder Jugendämtern finanziell unterstützt oder die Kosten gar komplett übernommen. Insofern ist es immer wieder auch eine Frage des Geldes, wie oft und in welcher Form eine individuelle Förderung in Anspruch genommen werden kann. Legasthenie zum Beispiel wird in der Regel ein Leben lang fort bestehen, lediglich der Spaß am Lernen und kleinere Teilerfolge können mit einer geeigneten Therapie verbucht werden. Darum sehen die Institutionen hier in der Regel keinen Förderbedarf. Die Eltern bleiben damit auf den für manche nicht gerade unerheblichen Kosten pro Lerneinheit sitzen. In diesem Fall ist das Angebot einer geeigneten online Förderung eine tolle und natürlich auch durchaus kostengünstigere Alternative, um das eigene Kind nachhaltig und fachgerecht zu fördern und zu fordern.

Face to face meetings mit dem Online-Therapeut

Immer mehr Therapeutinnen und Therapeuten setzen neben Präsenzterminen, die sie anbieten, zusätzlich auf die Option, eine Therapiestunden online über bestimmte Plattformen abzuhalten. So können Therapiestunden sogar in einem Nebenraum während der Schulzeit abgehalten werden, sofern die Schule einen solchen Raum zur Verfügung stellt und das Kind ein Handy oder ähnliches besitzt. Auch wenn lange Anfahrtswege nicht wahrgenommen werden können, weil das Auto beispielsweise gerade in der Werkstatt ist, sind Online Therapiestunden eine gelungene Alternative.

Ähnlich wie beim Präsenztermin gibt es auch hier ein fester Termin mit festgelegten Zeiten. Einzig das Setting und die Art der Kommunikation ist etwas anders als normalerweise. Der Therapeut oder die Therapeutin sitzt virtuell dem Kind gegenüber und erarbeitet gemeinsam mit ihm/ihr die Lerninhalte der jeweiligen Therapiestunde. Es werden Übungen gemacht, Fragen beantwortet und Spiele gespielt. Vor allem im Bereich der Förderung einer Legasthenie ist es für Kinder wichtig, genau auf die Aussprache und die Mimik achten zu können. Daher führt eine solche online durchgeführte Therapie auch nur dann nachhaltig zu Fortschritten, wenn eine vernünftige Internetverbindung besteht.

Ein weiterer Vorteil der virtuellen Therapiestunden mit einem Therapeuten/einer Therapeutin besteht darin, dass die Person vom Fach sich ein kleines Bild davon machen kann, in welcher Umgebung das Kind heran wächst. Ein solcher privater Einblick hilft noch einmal mehr, sich in die Lage des Kindes hinein versetzen zu können und unter Umständen weitere, andere Fördermöglichkeiten in Betracht zu ziehen, auf die man sonst vielleicht nicht gekommen wäre. Zudem zeigen Kinder in der Regel gern ihr Kinderzimmer und ihre Spielsachen, wodurch der Therapeut/die Therapeutin die Möglichkeit hat, diese Dinge mit in die Förderung mit einzubeziehen und Lerninhalte anhand dessen, was das Kind im Zimmer hat in die Erklärungen, Erläuterungen und Aufgabenstellungen mit einfließen zu lassen. Auf diese Weise werden fiktive Aufgaben realer, greifbarer und nicht selten auch nachvollziehbarer für Kinder.

Die Grenzen einer Lerntherapie online

Für viele bietet die Online-Lerntherapie eine tolle Alternative bzw. Ergänzung zur „traditionellen“ Therapiesitzung. Allerdings birgt sie auch ein paar Nachteile.

Das wichtigste Kriterium ist, dass das Kind grundsätzlich damit klar kommt, eigenverantwortlich zu lernen. Kinder, die sich schnell verunsichern lassen, wenn ihnen niemand zur Seite steht, sie unterstützt oder umgehend ihre Fragen beantworten kann, sollten eine Online Lerntherapie unter Umständen höchstens als eine Ergänzung in Betracht ziehen. Gleiches gilt, wenn Eltern nicht fit genug auf dem Gebiet sind, dass es bei ihrem Kind zu fördern gilt und sie ihrem Nachwuchs die Lerninhalte unter Umständen nicht noch einmal verständlicher erklären können, damit es die Aufgaben bewältigen kann.

Ein anderer Punkt, bei dem eine Online-Lerntherapie nur bedingt anzuraten ist, ist der, wenn es Eltern selbst schwer fällt, eigenverantwortlich zu arbeiten bzw. ihre Kinder regelmäßig zu ermutigen, sich der Förderung zu widmen. Das ist nichts Schlimmes, als Eltern stößt man oft irgendwann an die eigenen Grenzen, wenn man immer wieder dazu angehalten ist, das eigene Kind zu bestimmten Aufgaben zu motivieren. In dem Fall ist es für Eltern vermutlich eine Entlastung, ihr Kind zu einem festen Termin zu bringen und das Onlineangebot als Zusatzförderung nach Bedarf in Anspruch zu nehmen.

Kinder, die sehr viel Struktur im Alltag brauchen, wie zum Beispiel Autisten, sind vielleicht ebenfalls besser damit beraten, entweder nach festem Termin eine Förderung vor Ort wahrzunehmen oder zu Hause zu festen Zeiten die Online-Lerntherapie zu machen. Natürlich kommt es hier auch hier wieder auf das Wesen des Kindes selbst an. Manche fühlen sich wohler, wenn sie in den eigenen vier Wänden ungestört und unbeobachtet lernen können, andere wiederum brauchen oder wollen jemanden an ihrer Seite, der die Inhalte gemeinsam mit ihnen durchgeht.

Für eine Online-Lerntherapie wird eine stabile Internetverbindung benötigt, damit die Lerninhalte bzw. die virtuelle Kommunikation reibungslos funktionieren kann. Natürlich wird zum Bearbeiten der Lerninhalte ein entsprechendes Endgerät benötigt, unter Umständen auch eine Webcam, sowie die Möglichkeit, etwas hören zu können. Ein weiterer, nicht unwesentlicher Punkt ist die Räumlichkeit, wo gelernt werden soll. Es sollte ein Raum sein, der eine gewisse Ruhe ausstrahlt und in dem das Kind sich wohl fühlt und nicht durch anderes wie zum Beispiel Spielsachen abgelenkt werden kann. Das gilt vor allem dann, wenn die Online-Lerntherapie nicht durch eine Betreuungsperson bzw. Fachpersonal begleitet wird, sondern es sich vielmehr um freiwillige Lerneinheiten handelt. Generell ist es wichtig, dass das Kind sich ungestört den Aufgaben der Therapie widmen kann. Gerade wenn sich Geschwister ein Zimmer teilen, kann es schwierig werden, dafür zu sorgen, dass das andere Geschwisterkind nicht immer wieder in das Zimmer herein platzt und so die Konzentration des anderen Kindes permanent stört.